Blühstreifen in Schiffdorf: Lebensraum für
Insekten und Tiere


Wie mähe ich einen Blühstreifen richtig

Blühstreifen bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern sind vor allem Lebensraum und Nahrungsquelle für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten.  Das Ziel von Blühstreifen ist es, die Vielfalt von Pflanzen, Insekten und Vögeln zu fördern und so dem Artensterben entgegenzuwirken. Der Zeitpunkt und die Gerätschaften der Pflege legen den Grundstein für einen ökologischen und artenreichen Blühstreifen.

Wenn Schafgarbe, Kornblume, Margerite und Goldrute blühen, freuen sich nicht nur Spaziergänger und Radfahrer, sondern insbesondere Insekten und Bienen darüber. Deshalb werden die Blühstreifen von vielen Kommunen gefördert, um eine artenreiche Flora und Fauna schaffen zu können.

Ein Blühstreifen soll das Ziel haben, die Artenvielfalt der Blühpflanzen/Kräuter, Insekten und Vögel zu erhöhen. Dies soll dem Artensterben entgegenwirken. Zum Erhalt einer artenreichen Blühfläche sind die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Mahd, sowie die Mähtechnik entscheidend.

Doch wann ist der beste  Zeitpunkt, um Blühstreifen  zu mähen?

Eine Mahd im Sommer (Ende Mai bis Ende Juli) lässt Stängel stehen, in denen Insekten überwintern können. Eine Mahd im Spätherbst (August bis Oktober) unterstützt die Entwicklung von Larven.  Ideal ist eine Kombination aus beiden Zeiträumen. Dafür werden Flächen – wenn möglich – in Abschnitte geteilt, sodass immer ein Teil in Blüte bleibt. Dabei sollten die Blühflächen möglichst in drei Abschnitte eingeteilt werden, um alle Maßnahmen gleichzeitig zu fördern. Jedoch ist dies bei kleineren Blühsteifen nicht immer möglich.

An Straßen steht die Verkehrssicherheit an erster Stelle – hier müssen daher regelmäßig Randstreifen gemäht werden  An Wirtschaftswegen wird oft abwechselnd die linke und rechte Seite gemäht. So bleibt immer ein Teil als Blühfläche erhalten. Eine alternative Vorgehensweise ist das abschnittsweise Mähen der Seitenräume.
Dies ermöglicht es Spaziergängern, die auf den Wirtschaftswegen unterwegs sind, bei Gegenverkehr gefahrlos auf die gemähten Bereiche auszuweichen. Auch bei der Begegnung zweier Fahrzeuge bieten die gemähten Seitenräume ausreichend Platz zum Ausweichen – selbst wenn dabei Blühstreifen vorübergehend plattgedrückt werden.

Diese erholen sich in der Regel innerhalb kurzer Zeit und richten sich von selbst wieder auf, sodass sie bald erneut in voller Blütenpracht erscheinen.

Ausführung wichtig

Auch die Ausführung ist entscheidend. Welche Mähtechnik schont die Fauna? Generell wird bei der Mahd in schneidende und rotierende Mähtechnik unterschieden. Ergänzend wird bei den Rotationsmähern mit oder ohne Mähgutzerkleinerung gearbeitet.

Das Aufnehmen des Schnittguts fördert die Abmagerung des Bodens und trägt damit zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. Aus wirtschaftlichen und technischen Gründen ist dies jedoch nicht in allen Fällen umsetzbar.

Unterschiede in der Mähtechnik

Rotierende Mähtechniken wie Trommel- oder Sichelmäher sind für Blühstreifen weniger geeignet, da sie viele Insekten gefährden. Beim Mulchen wird das Schnittgut zerkleinert. Untersuchungen zeigen, dass dabei bis zu 88 % der Insekten verletzt oder getötet werden. Zudem behindert die Mulchschicht das Nachwachsen der Pflanzen. Bei diesen eingesetzten Mähtechniken sollte vor dem Mähwerk eine Aufscheucheinrichtung wie ein Gebläse oder ein Insektenabstreifbalken installiert werden, um Insekten rechtzeitig aufzuscheuchen und so deren Verletzungs- oder Todesrisiko zu verringern.

Schonende Verfahren

Besonders schonend sind schneidende Verfahren wie Doppelmesserbalken oder Handsensen. Sie erhalten die Insekten und fördern die Artenvielfalt.
Im Gegensatz zu rotierenden Mähwerken bleibt das Gras bei diesen Verfahren lang, da keine Sogwirkung entsteht, durch die Insekten in das Mähwerk gesogen werden könnten. Zudem ermöglicht der saubere, gerade Schnitt eine schnellere Regeneration der Wiesenvegetation.

Bleibt das geschnittene Gras liegen, bildet sich – anders als beim Mulchen – eine lockere Streuschicht. Diese wirkt sich positiv auf den Wuchs von Kräutern aus, da sie mehr Licht und Luft durchlässt.
Darüber hinaus fördert der glatte Schnitt bei vielen Kräuterarten eine Nachblüte, wodurch sich Wiesen ein weiteres Mal in bunter Blütenpracht zeigen können.

Die Gemeinde Schiffdorf setzt sich für artenreiche Blühstreifen ein. Wir bitten um Verständnis, dass Pflegemaßnahmen manchmal notwendig sind – auch wenn Flächen danach vorübergehend weniger bunt wirken. Schon bald erscheinen sie wieder in neuer Blütenpracht und leisten so einen wichtigen Beitrag für Natur und Artenvielfalt.